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„Sigizia“ von Simone Pellegrini ist ein großformatiges Mischtechnik auf Papier-Werk, das wie eine rituelle Karte oder ein mythologischer Reiseführer wirkt. Die 2007 entstandene, 130 x 245 cm große Arbeit ist in erdigen Tönen und organischen Texturen gehalten und zeigt abstrakte Pflanzenformen, fallende menschliche Figuren und wirbelnde Schwärme schwarzer Vögel, die sowohl Himmel als auch Geist zu besetzen scheinen.

Pellegrinis charakteristische Technik ist unverkennbar. Auf handgeschöpftem, mit Pigment und Öl gefärbtem Papier arbeitet er in mehreren Schichten, die eine fühlbar intensive Oberfläche erzeugen. Die Bildwelt wirkt uralt, wie ein wiedergefundenes Fragment einer unbekannten Zivilisation. Immer wieder tauchen Symbole wie Wurzeln, Flammen und embryonale Formen auf, die Zyklen von Geburt, Transformation und Abstammung suggerieren.

Im Zentrum verbinden sich verzweigte, baumartige Formen oben und unten. Sie erinnern an Systeme des Wissens oder des Ursprungs. Rechts zieht sich eine vertikale Kette nackter Figuren durch den Raum. Ihre Gesten sind mehrdeutig, irgendwo zwischen Hingabe und Loslassen. Geflügelte Wesen und obskure anatomische Formen schweben durch die Szene und verwischen die Grenze zwischen Mensch, Natur und Traum.